Glutenfrei auf Aida-Kreuzfahrt

Kreuzfahrt glutenfrei
Kreuzfahrt glutenfrei

Nachdem wir jahrelang nur davon geträumt hatten, war es vor einigen Wochen endlich soweit: Mit der AIDAmar ging es auf große Fahrt durchs westliche Mittelmeer. So richtig gespannt war ich natürlich auf die glutenfreie Verpflegung an Bord.

Aber der Reihe nach. Natürlich hatten wir uns vorab im Internet bereits gründlich informiert (die Ergebnisse hier). Das allgemeine Fazit: Eigentlich auf allen Schiffen und bei allen Reedereien bemüht man sich, den besonderen Bedürfnissen von Allergikern Rechnung zu tragen. Den Ausschlag für die AIDAmar gaben letztendlich der verhältnismäßig günstige Preis und die guten Bewertungen bei holidaycheck verbunden mit der Form der Verpflegung. Auf den AIDA-Schiffen gibt es mit Ausnahme einiger kostenpflichtiger Spezialitätenrestaurants keine verpflichtende Tischordnung oder feste Essenszeiten. Die Atmosphäre in den Buffet-Restaurants ist zwanglos und – für uns natürlich besonders wichtig – alle glutenfreien Speisen sind klar gekennzeichnet.

Besonderes Highlight auf vielen AIDA-Schiffen ist die Schonkostbar. Auf der Webseite heißt es dazu:

Wenn Sie unter einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit leiden, gibt es eine zentrale Anlaufstelle in einem unserer Buffet-Restaurants an Bord von AIDAdiva, AIDAbella, AIDAluna (jeweils im Weite Welt Restaurant), AIDAblu, AIDAsol, AIDAmar und AIDAstella (jeweils im Bella Donna Restaurant). Angeboten werden dort hauptsächlich laktose- und glutenfreie Speisen. Es wurde eigens ein neuer Speiseplan entworfen, der auf die speziellen Anforderungen ausgerichtet ist. Als dauerhafter Ansprechpartner wird Ihnen außerdem ein Diätkoch zur Verfügung stehen, der auf Ihre individuellen Wünsche eingehen kann. Hierzu können Sie am Anreisetag über die Rezeption einen Termin mit dem Küchenchef vereinbaren, sodass Ihre Reise ein voller Genuss wird.

Schonkostbar
Schonkostbar

Natürlich ist die Selbstbedienung nicht jedermanns Sache. Es gibt schon mal Gedrängle oder die eine oder andere Wartezeit. Und mancher wünscht es sich im Urlaub eher etwas stilvoller und gediegener mit dem entsprechenden Service. Aber ich bin recht heikel und weiß es daher zu schätzen mir relativ frei aussuchen zu können, was ich wann und wo esse.

Vor Reiseantritt empfiehlt AIDA, individuelle Essenswünsche per Mail (barrierefreiheit@aida.de) anzumelden. Eine besondere Frist ist dabei nicht angegeben. Es empfiehlt sich aber sicherlich, nicht bis zur letzten Minute zu warten, so dass die Reederei entsprechend kalkulieren kann. In der Antwort wurde mir nochmals versichert, dass an Bord zu allen Mahlzeiten glutenfreie Speisen angeboten werden. Verbunden mit dem obligatorischen Hinweis, dass trotz größter Sorgfalt bei der Auswahl und Verarbeitung der Lebensmittel eine Kreuzkontamination nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Diese Gefahr bestehe zudem nicht erst bei der Zubereitung an Bord sondern bereits während der Herstellung und des Transports der Lebensmittel. Aus meiner Sicht völlig in Ordnung.

Mit einem entsprechend guten Gefühl ging es dann Mitte Oktober an Bord und ich wurde die nächsten 7 Tage nicht enttäuscht.

Zum Frühstück gab es an der Schonkostbar stets verschiedene Brot- und Brötchensorten, überwiegend von Schär aber auch von anderen Herstellern wie Meingast. Dazu immer mal kleine Goodies wie frischgebackene Mini-Pfannkuchen oder Ähnliches. Einziger kleiner Wermutstropfen: Die Präsentation war ein bisschen lieblos und die Brötchen nicht aufgebacken. Aber das spare ich mir zu Hause auch öfters wenn’s schnell gehen muss. Man nahm sich das, was man braucht einfach selbst aus der Originalverpackung. Andererseits bin ich glücklich, dass es ein solches Angebot überhaupt gibt und ich Brot für eine Woche nicht selbst mitschleppen muss. Bei der Gelegenheit sei vielleicht auch der Hinweis angebracht, dass die glutenfreie Verpflegung nichts extra kostet!

Frühstück an Deck
Frühstück an Deck

Zu den Hauptmahlzeiten bereitete ein extra abgestellter Koch an der Frontcooking-Station glutenfreie Speisen frisch zu. Das nahm natürlich etwas Zeit in Anspruch, die sich in einem lockeren Gespräch aber gut überbrücken lies. Wer absolut auf Nummer sicher gehen möchte, ist hier am besten aufgehoben. Und das Essen war so gut, dass auch der eine oder andere nicht betroffene Gast das Angebot genutzt hat. Recht viel mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen, da ich mich die meiste Zeit dann doch am regulären Buffet der verschiedenen Restaurants bedient habe. Zur Erinnerung: Die glutenfreien Speisen sind auch dort gekennzeichnet. Darüber hinaus habe ich jede Menge frisches Obst – besonders lecker die frisch aufgeschnittenen Ananas und die mundgerecht portionierten Mangos – sowie viel Salat gegessen.

An dieser Stelle noch ein Tipp. Wie bei vermutlich allen Kreuzfahrtgesellschaften ist es grundsätzlich nicht gestattet, Lebensmittel (insbesondere alle Fleisch-, Geflügel- und Fischprodukte, Milchprodukte, Obst und Gemüse) an Bord zu bringen. Als Ausnahme hiervon gelten lediglich vom Hersteller verpackte Trockenware, Gewürze und Süßigkeiten. Dieses Verbot wird kontrolliert! Bei der Einschiffung hatte ich noch ein belegtes Brot und etwas Obst im Rucksack, das in einer Mülltonne entsorgt wurde. Die original verpackten Magdalenas und einige Müsliriegel durfte ich dagegen problemlos mit an Bord nehmen. Auch für mitgebrachten Alkohol gibt es besondere Regelungen. Im Zweifelsfall also vorher nochmal nachfragen.

Insgesamt kann man sagen, dass eine Kreuzfahrt für alle die an Zöliakie leiden oder sich aus einem anderen Grund glutenfrei ernähren, sicherlich eine gute Alternative ist, Urlaub zu machen. Uns hat es so gut gefallen, dass wir auf jeden Fall „wiederkommen“ werden.

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