Glutenfreie Schokolade

Glutenfreie Schokolade
Quelle: Eigenes Foto

Ich bin absoluter Schokoladenliebhaber. Leben ohne Schokolade kann ich mir fast nicht vorstellen. Bisher habe ich mir auch noch nie große Gedanken gemacht. Schließlich ist Schokolade doch glutenfrei. Oder nicht?

Angeregt durch fleißiges Studium der Zutatenlisten und eine Webseite, die Schokolade testet, habe ich beschlossen, mich dem Thema einmal etwas ausführlicher zu widmen. Also:

  • Was ist Schokolade?
  • Welche Schokoladensorten sind glutenfrei?

Das Ergebnis vorab: Viele Schokosorten sind glutenfrei aber eben nicht alle.

Was ist Schokolade?

Die deutsche Wikipedia schreibt einleitend: „Schokolade ist ein Lebens- und Genussmittel, dessen wesentliche Bestandteile Kakaoerzeugnisse und Zuckerarten, im Falle von Milchschokolade auch Milcherzeugnisse sind“. Und weiter: „Das Wort leitet sich vom Namen des ersten kakaohaltigen Getränkes ab, dem Xocóatl oder Xocólatl (Nahuatl: Xócoc ‚bitter‘, atl ‚Wasser‘; also ‚bitteres Wasser‘ oder ‚Kakaowasser‘) der Azteken in Mexiko. Dabei handelte es sich um eine Mischung aus Wasser, Kakao, Vanille und Cayennepfeffer“.

Schokolade ist also an und für sich ein glutenfreies Produkt: Kakao, Kakaomasse und Kakaobutter, Zucker, das Milchpulver der Milchschokolade sowie die häufig zugegebenen Sojalecithine und natürliche wie künstliche Aromen enthalten kein Gluten.

Was genau drin sein darf in Schokolade und wie die Inhaltsstoffe zu deklarieren sind, regelt die ‚Richtlinie 2000/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juni 2000 über Kakao- und Schokoladeerzeugnisse für die menschliche Ernährung‘. Die umfasst allerdings mehr als 3.300 Wörter (also gut 11 DIN-A4-Seiten Text). Das will keiner lesen.

Zutatenliste

Einfacher und effektiver ist da der Blick auf die meist fürchterlich klein gedruckte Zutatenliste. 4 Beispiele:

Rausch, Tembadoro mit 80 % Kakao

  • Edel-Kakaomasse
  • Rohrzucker
  • fettarmes Kakaopulver

Das ist auch schon alles. Übersichtlich und auf jeden Fall glutenfrei.

Lindt, Lindor dunkel

  • Zucker
  • Kakaomasse
  • pflanzliches Fett
  • Kakaobutter
  • Butterreinfett
  • Milchzucker
  • Magermilchpulver
  • Vollmilchpulver
  • Sojalecitin
  • Aromen
  • Gerstenmalzextrakt

Ups, das ist jetzt doof. Ob Gerstenmalzextrakt glutenfrei ist, darüber wird in diversen Foren aufs heftigste diskutiert. Lindt schreibt auf seiner Webseite in den FAQs allerdings: „Gluten ist nur in Produkten enthalten, bei denen in der Zutatenliste Getreidebestandteile aufgeführt sind. Sofern in der Zutatenliste nur Gerstenmalzextrakt als Getreidebestandteil angegeben ist, beträgt der Glutengehalt dieser Produkte weniger als 20 ppm, was im Sinne des Codex Alimentarius als glutenfrei definiert ist.“ Das würde ich mal gelten lassen. Sprich: Ich persönlich esse die Lindor-Produkte weiterhin. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Ritter Sport, Knusperflakes

  • Zucker
  • Kakaobutter
  • Sahnepulver (16%)
  • Mais (11%)
  • Kakaomasse
  • Milchzucker
  • Lecithine (Soja)
  • Salz
  • Gerstenmalz
  • natürliches Aroma

Auf den ersten Blick kein großer Unterschied zum Produkt von Lindt. Allerdings steht da in der Zutatenliste nicht Gerstenmalzextrakt sondern Gerstenmalz. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Gerstenmalz immer glutenhaltig ist, während es bei Gerstenmalzextrakt auf das Herstellungsverfahren ankommt, ob das Endprodukt glutenfrei ist oder nicht. Bitte nagelt mich da jetzt aber nicht fest. Wir brauchen an dieser Stelle über die Unterschiede auch gar nicht weiter diskutieren, denn Ritter kennzeichnet die Sorte Knusperflacks auf seiner Internetseite selbst als glutenhaltig.

Milka, Milka & Oreo

Hier deutet schon der Name darauf hin, dass die Schokolade wohl nicht glutenfrei sein wird. Oreo, das sind nämlich die leckeren schwarzen Kekse mit der weißen Füllung, die es inzwischen auch in einer glutenfreien Variante gibt. Und entsprechend eindeutig ist die Zutatenliste:

  • Zucker
  • pflanzliche Fette
  • Kakaobutter
  • Süßmolkenpulver
  • Magermilchpulver
  • Weizenmehl
  • Kakaomasse
  • Butterreinfett
  • Sahnepulver (2%)
  • fettarmes Kakaopulver (1%)
  • Haselnüsse
  • Emulgatoren (Sojalecithin, Sonnenblumenlecithin)
  • Glukose-Fruktose-Sirup
  • Aromen
  • Backtriebmittel (Ammoniumhydrogencarbonat, Natriumhydrogencarbonat)
  • Speisesalz

Die Zutatenliste zeigt in der Regel also schon recht deutlich, ob die jeweilige Schokolade Gluten enthält oder nicht. Allerdings gibt es auch Zweifelsfälle. In solch einem Fall hilft oft ein Blick auf die Internetseiten des jeweiligen Herstellers. Stellvertretend habe ich mich auf einigen Seiten umgeschaut.

Infos der Hersteller

Ritter Sport

Detailliert Auskunft gibt ein Artikel im Blog. Hier die Liste für die 100g-Tafeln.

Folgende Sorten werden ohne glutenhaltige Zutaten hergestellt:

Alpenmilch, Dunkle Voll-Nuss, Ganze Mandel, Halbbitter, Joghurt, Marzipan, Nugat, Pfefferminz, Rum-Trauben-Nuss, Trauben-Nuss, Edel-Vollmilch, Voll-Nuss, à la Mousse au Chocolat, Edel-Bitter, Schoko-Duo, Olympia, Espresso, Milchcreme Mandel

Folgende Sorten sind NICHT glutenfrei bzw. werden mit glutenhaltigen Zutaten hergestellt:

Knusperflakes, Knusperkeks, Weiße Voll-Nuss, Erdbeer-Joghurt, Napolitaner Waffel, Karamell Nuss

Ihr merkt schon, die genannten Sorten werden nicht explizit als „glutenfrei“ bezeichnet. Ritter Sport schreibt dazu: „Die Produkte …, die keine glutenhaltigen bzw. weizenhaltigen Rohstoffe beinhalten, werden zum Teil auf den gleichen Anlagen gefertigt wie die Sorten, die Weizen- bzw. Glutenbestandteile aufweisen. Eine hundertprozentige Vermeidung einer Verschleppung geringster Glutenbestandteile in Folgeproduktionen ist daher aus produktionstechnischen Gründen leider nicht möglich.“ Der übliche Warnhinweis halt.

Vivani

Auf der Internetseite von Vivani könnt Ihr eine PDF-Übersicht mit den wichtigsten Allergenen (neben Gluten sind das Haselnuss, Mandel und laktosehaltige Zutaten)  downloaden.

Zotter

Im Schoko-Shop von Zotter (das ist die herrliche, wenn auch nicht ganz billige Schokolade aus Österreich) gibt es verschiedene Filtermöglichkeiten. Dazu links auf der Seite etwas nach unten scrollen. Neben glutenfrei auch vegan, ohne Milch, alkoholfrei, alkoholhaltig (unter 2 %) und alkoholhaltig (über 2 %).

Weitere Hersteller

Fast alle Hersteller veröffentlichen im Web Zutatenlisten zu den angebotenen Schokosorten, beispielsweise Milka, Lindt, Trumpf Schogetten, Gubor und viele mehr. Meist unter dem Menüpunkt „Produkte“ oder „Sortiment“.

Und nur ganz wenige Hersteller bieten online überhaupt keine Hinweise auf Zutaten und Allergene, so zum Beispiel bei Heilemann. Zumindest habe ich auf Anhieb nichts gefunden. Schade.

Schokolade im Test

Einen speziellen Test für glutenfreie Schokolade gibt es nicht. Aber der Reihe nach:

Stiftung Warentest hat im November 2007 20 Milchschokoladen getestet. Ergebnis: Von gut bis mangelhaft war alles vertreten. Überraschend dabei, dass nicht Konfiserien und Edelmarken das Rennen gemacht haben, sondern die Discounter Aldi und Lidl.

  • Platz 1: Lidl / Fairglobe Vollmilchschokolade
  • Platz 2: Aldi / Moser-Roth Edel Vollmilch
  • Platz 3: Lidl / Fin Carré Alpenvollmilch

Den vollständigen Test gibt es hier.

Ähnlich das Ergebnis des Tests von 25 Bitterschokoladen im Dezember 2007:

  • Platz 1: Aldi / Moser-Roth Edel Bitter
  • Platz 2: Lidl / Fairglobe, Bitterschokolade mit Kakaobohnen aus Ghana
  • Platz 3: Lidl / J. D. Gross, Ecuador Edelschokolade Extra Bitter

Den vollständigen Test gibt es hier.

Und schließlich der Test der Stiftung Warentest aus dem Dezember 2013. Diesmal 26 Nussschokoladen.

Nussschokolade mit ganzen Nüssen:

  • Platz 1:  Lindt / Ganz­nuss mit Piemonteser Haselnüssen
  • Platz 2: Feodora / Tradition – Ganze Nüsse in Voll­milch-Hoch­fein-Chocolade
  • Platz 3: Hachez / Edel Voll­milch-Nuss mit ganzen Haselnüssen

Nussschokolade mit gehackten Nüssen:

  • Platz 1:  Swiss + Confisa / Lait Noisettes
  • Platz 2: Alpia / Haselnuss Alpenmilch-Schokolade
  • Platz 3: Netto Super­markt / Voll­mich-Nuss

Den vollständigen Test gibt es im Testheft 12.2013 und hier (kostenpflichtig)

Die Zeitschrift Öko-Test testete in ihrer Dezember-Ausgabe 2012 ebenfalls 25 dunkle Schokoladen. Neben der Überprüfung auf Schadstoffe lag der Schwerpunkt der Untersuchung vor allem auf den Bedingungen, zu denen der Rohstoff Kakao in vielen Ländern der Welt produziert wird. Die Bilanz fällt ernüchternd aus. Die meisten Schokoladen im Test seien „unfair“ oder „überwiegend unfair“ produziert, so das Fazit der Tester. Immerhin zweimal wurde zwar das Testurteil „sehr gut“ vergeben: Für die REWE Schweizer Edelbitter-Schokolade 60% (ein Bioprodukt) und die Fairglobe Bitter-Schokolade, 70% Kakao von Lidl. Der Rest schnitt aber bestenfalls mit „befriedigend“ ab, fünf mal reichte es gar nur für das Urteil „mangelhaft“.

Einen Auszug der Testergebnisse finden Sie hier.

Kritisch mit dem Öko-Test-Artikel setzt sich Peter Berger in seinem Blogbeitrag “Unfair”? Öko-Test auf Chclt.net auseinander. In diesem Rahmen zitiert er übrigens auch die Liste mit den vollständigen Testergebnissen.

Und um zu guter Letzt wieder die Kurve zur glutenfreien Schokolade zu bekommen: Auf Chclt.net gibt es einen Test von inzwischen mehr als 100 unterschiedlichen Schokoladensorten. Dabei geht es vor allem um guten Geschmack. Geschmack, sowie Geruch, Biss und Schmelz der getesteten Schokolade sind die entscheidenden Testkriterien. Die Beschreibungen erinnern eher an eine Weindegustation als an Schokolade. Beispiel gefällig? „Im Mund gibt sich die Domori sofort kräftig, aromatisch, fruchtig. Und dann wird es noch kräftiger. Ein starkes Erdbeeren-Aroma füllt den ganzen Mund. Schöne Säure trägt das Aroma, auch Holz am Gaumen sowie florale Töne. Der Schmelz ist unglaublich zart und cremig, selbst für Domori spitze. Man kann das Aroma selbst modulieren, durch Kauen oder mehr Luft im Mund.“ Die beschriebene „Domori Sambirano“, eine dunkle Schokolade mit 70% Kakaoanteil, belastet das Portemonnaie dann allerdings auch mit stolzen 9,60 Euro je 100g. Aber keine Angst. Auch Schokosorten um die 2,– Euro schlagen sich ganz ordentlich. Toll für Zöliakie-Betroffene und Allergiker: In der Suchmaske ist der Ausschluss der wichtigsten Allergene (neben Gluten auch Laktose, Soja, Erdnuss und andere Nüsse) möglich. Und auch einen gesonderten Artikel mit einer ganzen Liste glutenfreier Schokoladen gibt es.

Fazit

Zöliakiepatienten können Schokolade in der Regel ohne Reue genießen. Zumindest, was das Gluten betrifft. Die meisten Sorten sind glutenfrei. Tabu sind lediglich Produkte mit Keksbestandteilen oder Cerealien. Vorsicht ist bei gefüllten Schokoladen und Schokoriegeln, auf die ich in diesem Beitrag gar nicht eingegangen bin, angebracht. Im Zweifelsfall hilft der Blick auf die Zutatenliste.

17 Gedanken zu „Glutenfreie Schokolade

  1. Finde es bewundernswert, dass es mittlerweile so gute Alternativen gibt, auf die man zurückgreifen kann. So etwas gab es früher gar nicht in diesem Umfang, aber mittlerweile ist dies möglich, so dass man es auch nutzen sollte.

  2. Herzlichen Dank! Sie haben uns hier tolle Infos gegeben. Meine Frau leidet derzeit an einer Glutenunverträglichkeit und fürchtet sich vor Schokolade. In Biomärkten (z. B. Denn’s werden glutenfrei gekennzeichnete Schokoladen angeboten, jedoch zu horrenden Preisen). Wir werden es dieser Tage mal mit einer preiswerten „Moser“ v. Aldi-Süd probieren – auch für einen selbst gemachten Schokoladen-Pudding.

    Ihr Beitrag war sehr wertvoll!

  3. Vielen, vielen herzlichen Dank! Bei uns ist eine Welt zusammengebrochen, als kürzlich bei unserer Tochter (14 Jahre) eine Glutenunverträglichkeit auf Lebenszeit festgestellt wurde. So ein Beitrag wie dieser macht Mut.

    Ihr Beitrag ist sehr wertvoll

    1. Hallo Moritz,
      gerne … für mich ist ein Leben ohne Schokolade auch schwer vorstellbar … 🙂 …
      Und vielen Dank für das dicke Lob!
      Günter

  4. Herzlichen Dank für diese übersichtlichen Informationen!

    Ich liebe ebenfalls Schokolade sehr und muss nun ganz aktuell auf Glutene verzichten. Mir hat sich dieselbe Frage gestellt; ist Schokolade glutenfrei? Und wenn ja, welche Sorten?

    Dieser Artikel war sehr hilfreich für mich. Vielen Dank!

    Fröhliche Grüße

    Corona

    1. Hallo Uncharter,

      hmmm, ich dachte ich bin auf die Zweifelsfälle deutlich genug eingegangen. Zitat u.a.:

      “Sofern in der Zutatenliste nur Gerstenmalzextrakt als Getreidebestandteil angegeben ist, beträgt der Glutengehalt dieser Produkte weniger als 20 ppm, was im Sinne des Codex Alimentarius als glutenfrei definiert ist.” Das würde ich mal gelten lassen. Sprich: Ich persönlich esse die Lindor-Produkte weiterhin. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.”

      Ich möchte den Artikel aber in naher Zukunft sowieso mal überarbeiten und ergänzen. Mal schauen, ob ich da noch was verbessern kann.

  5. Ein sehr ausführlicher Beitrag der mich beruhigte:)
    Als Bäcker/Konditor habe ich vor für eine Freundin, die an (glücklicherweise) nicht allzu ausgeprägter Zöliakie leidet eine Sahnetorte herzustellen.
    Wie man den Wiener Boden glutenfrei backt wusste ich zwar- war aber leicht skeptisch was die Schokosahne angeht….
    Jetzt kann ich mich guten Gewissens an die Arbeit machen;-) Besten Dank für die Info( Daumen hoch)

  6. Wenn man die Zutatenlisten liest, gibt es doch gar kein Problem. Das mache ich übrigens sowieso immer. Obwohl ich keine Glutenunverträglichkeit habe. Sollte auch jeder machen, der sich gesund ernähren möchte. Es gibt inzwischen einige, wenn auch wenige Hersteller, die wirklich gute (damit meine ich gesunde) Schokolade herstellt, ohne schädlichen Zucker jeglicher Art, Aromen oder sonstiges, am besten noch in Rohkostqualität. Weniger kommt für mich nicht in Frage. (-;

  7. Hallo,
    Habe liebend gerne die Choceur Mint Schokolade Täfelchen gegessen die vom Hofer sind, da ist Glukosesirup drin und laut Wikipedia ist Weizen drin.

    1. Hallo Sabine,
      sorry, dass ich erst heute Antworte. Aber irgendwie ist mir Dein Kommentar „durch die Lappen“ gegangen. Und ich muss auch gestehen, dass ich mir bei Glukosesirup noch nie Gedanken gemacht habe und ad hoc keine Antort parat hatte. Deshalb etwas recherchiert.
      Kurz zusammengefasst:
      Glukosesirup wird aus Pflanzen wie Mais (Maissirup), Kartoffeln, Weizen (!) und Gerste (!) gewonnen. Durch den Herstellungsprozess (sog. Stärkeverzuckerung) ist im Endprodukt jedoch kein Gluten mehr enthalten. Sprich Glukosesirup ist glutenfrei. Auch eine ganze Reihe explizit als glutenfrei gekennzeichneter Produkte enthalten Glukosesirup.

  8. Mal abgesehen davon, dass ich diesem glutenfreien Trend, sofern man davon nicht betroffen ist, fast schon belustigend finde (ich meine jetzt nicht die, die tatsächlich ein gesundheitliches Problem mit Gluten haben. Für die ist es wichtig), habe ich letztens im Supermarkt „Ritter Sport Ganze Haselnuss“ als lactose- und glutenfreie Variante für 1,79 Euro gesehen. Die gleiche Sorte nicht deklariert stand daneben für 0,89 Eurocent. Wird hier der Verbraucher nicht komplett über den Leisten gezogen, wenn man Deinen Ausführungen glauben darf? Der zöliakiegeplagte Kunde könnte genauso zur „normalen“ Ritter-Sport greifen und somit 0,90 Eurocent sparen. Ihm wird aber vergegaukelt, diese würde seiner Gesundheit schaden und gleich daneben für 1,79 Euro braucht er sich keine Sorgen machen. Oder sehe ich das falsch?

    1. Hallo Stefan,
      wie ich schon beschrieben: Viele der „normalen“ Ritter Sport Sorten werden ohne glutenhaltige Zutaten hergestellt. Es kann aber im Produktionsprozess zu Verunreinigungen kommen. Zum Beispiel wenn auf einer Produktionsstraße zunächst glutenhaltige Zutaten verarbeitet werden und anschließend glutenfreie.
      Der Hersteller garantiert also nicht, dass das Produkt tatsächlich glutenfrei ist. Oft findet sich auch der Hinweis: Kann Spuren von Gluten (und anderen Allergenen) enthalten. Dabei handelt es sich um einen rechtlichen Hinweis mit dem sich der Hersteller gegen eventuelle Schadensersatzforderungen absichert. Das tatsächliche Risiko ist aber eher gering.
      Bei Produkten die explizit als „glutenfrei“ gekennzeichnet sind, garantiert der Hersteller, dass der gesetzliche Grenzwert von höchstens 20ppm. (20 parts per million) tatsächlich eingehalten wird.
      Letztendlich ist das Ganze also eine Gewissensentscheidung, die jeder Betroffene selbst treffen muss. Ich esse die normale Ritter Sport Schokolade aus glutenfreien Zutaten bedenkenlos.
      Mal schauen, vielleicht ergänze ich den Artikel bei Gelegenheit entsprechend.

    2. Hallo Stefan,
      komisch, ich hatte die glutenfreie Ritter Sport nie bewusst im Laden gesehen. Und jetzt, wo ich Deinen Kommentar gelesen habe … In einem großen Münchner Kaufhaus sind die Preisunterschiede sogar noch größer. Heute gesehen: Die normale Ritter Sport für 0,99 Euro (Sonderangebot), die glutenfreie Version für sage und schreibe 2,29 Euro!

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